Juckreiz, Brennen, Schmerzen und Bläschenbildung? Dabei kann es sich um eine Sonnenallergie handeln. Im Gespräch mit Hautärztin Frau Dr. med. Ramaker-Brunke.
Wellness für Körper und Geist. Und die eigenen Grenzen erleben!
Immer mehr Menschen sind auf der Suche nach ihrem eigenen Weg. Hape Kerkeling hat es getan und danach ein Buch über seine Erfahrungen geschrieben. Cem Özdemir, säkularer Muslim und Bundesagrarminister, bereiste die Athos-Klöster und ließ die Leser einer großen Monatszeitschrift virtuell dabei sein. Sie alle pilgern. Die Gründe dafür sind vielfältig. Sie reichen von Spiritualität und Religiosität bis zum Wunsch, sich selbst zu finden und um gesund zu werden.
Das Pilgern hat eine lange Geschichte und wird in vielen Kulturen praktiziert. In zahlreichen Religionen, einschließlich des Christentums, des Islams und Hinduismus, ist das Pilgern eine wichtige spirituelle Übung. Es dient als Symbol für den Glauben an Gott, die Hoffnung auf Vergebung und Erleuchtung.
Als erste Pilgerin des Christentums gilt Helena, die Mutter Kaiser Konstantins. Sie pilgerte nach Israel, um die heiligen Stätten zu besuchen. Immer mehr Menschen tun es ihr heute gleich. Sie brechen von zu Hause aus auf. Das war bereits im Mittelalter so. Die großen Handelsstraßen in Europa waren gleichzeitig Pilgerwege. Auf ihnen wallfahrteten Pilger zu heiligen Orten.
Santiago de Compostela gehörte auch damals zu den angesagtesten Zielen. Alle Wege führten zum Grab des heiligen Jakobus. So wurden die Handelswege zu Jakobswegen, die von Skandinavien, Polen oder auch Irland in die nordspanische Stadt führten.
Von Handelsstraßen zu Pilgerwegen
»Die modernen Jakobswege orientieren sich an eben diesen alten Handelsstraßen«, erzählt Angela M. von Schreiber-Stroppe, Koordination des ökumenischen Projektes »Braunschweiger Jakobsweg«. Durch unsere Region führte bereits vor etwa 2000 Jahren eine Handelsroute – der spätere Hellweg. Seiner Streckenführung folgte die Reichsstraße 1. Von Aachen bis Königsberg durchquerte sie ganz Deutschland. Die heutige B1 verläuft auf eben dieser Trasse.
Abseits vom Straßenlärm führt der moderne, ausgeschilderte Braunschweiger Jakobsweg von Magdeburg über Helmstedt, Königslutter, Braunschweig und Hildesheim bis zum Kloster Corvey an der Weser. Dort hat er Anschluss an den nordrhein-westfälischen Jakobsweg, der seinerseits mit den anderen Wegen verlinkt ist, die nach Spanien führen.
»Besonders reizvoll am Braunschweiger Weg ist für mich die abwechslungsreiche Landschaft«, sagt von Schreiber-Stroppe. Die sanften Hügel der Magdeburger Börde werden abgelöst von Elm und Herzogsbergen. Hinter Braunschweig öffnet sich die Hildesheimer Börde mit unendlich erscheinenden Horizonten. Nach der Überquerung von Iht und Hils tut sich das Weserbergland auf. Den Abschluss bildet schließlich der Weg entlang der Weser. Wer in dieser Landschaft zu Fuß unterwegs ist, kommt fast zwangsläufig ins Meditieren. Das zeigen die Erfahrungen sowohl von Einzel- wie von Gruppenpilgern. Am Wegesrand laden vier Dome, Klöster und 47 Pilgerkirchen zum Verweilen ein. Pilgerherbergen und kleine Pensionen haben ihre Türen geöffnet. Dort finden die Pilgernden Unterkunft über Nacht sowie persönliche Ansprache.
Und wie viele Kilometer sind die Pilgernden täglich unterwegs? Das ist eine sehr persönliche Entscheidung. Für den Einen ist die Grenze bei 15 Kilometern erreicht, die oder der Andere geht vielleicht 20 oder sogar 30 Kilometer.
Übung für Herz und Lunge
Unabhängig von der täglichen Tourenlänge gilt: Ein Pilgerweg kann für den Körper sehr anspruchsvoll sein und stellt für Viele eine große Herausforderung dar. Doch durch diese körperliche Anstrengung werden auch etliche gesundheitliche Vorteile erreicht. Gehen ist eine der besten Übungen für Herz und Lunge. Es hilft, Stress abzubauen und das Selbstbewusstsein zu stärken.
Pilgern ist auch eine Möglichkeit, um die gesunde Ernährung zu fördern. Auf dem Pilgerweg gibt es oft keine Möglichkeit, sich mit Fast Food oder ungesunden Snacks zu ernähren. Stattdessen müssen Pilgernde sich auf frische Lebensmittel und Getränke konzentrieren, um genügend Energie für ihre Reise zu haben.
Die meisten Pilger nehmen sich Zeit, in Ruhe nachzudenken und sich auf ihre Innere Stimme zu konzentrieren. Dies hilft, die eigene Einstellung zum Leben zu ändern und kann dazu beitragen, dass man sich insgesamt besser fühlt. Und nachhaltig wird so eine ausgeglichene Lebensweise gefördert. Wer sich auf diese Auszeit einlässt, kann Erholung von den Stressoren des Alltags finden.
Pilgern ist ein wertvolles Erlebnis. Wer dies zunächst in einer Gruppe ausprobieren möchte, sollte sich einer Pilgergruppe anschließen. Die zertifizierten Pilgerbegleitenden auf dem Braunschweiger Jakobsweg bieten jedes Jahr ein breit gefächertes Tourenprogramm an. Dies ist für 2023 gerade erschienen und steht auf der Website – siehe Infobox.
Zum Jahresprogramm gehört auch ein Ausbildungsseminar für Pilgerbegleitende in Helmstedt. Dieses Angebot richtet sich an Interessierte, die gern mit Menschen in der Natur unterwegs sind. »UltreÏa« – also »auf geht’s« – und »Buen Camino«!
Von Angela M. von Schreiber-Stroppe
Informationen rund um den Jakobsweg
Streckenverlauf: Magdeburg-Helmstedt > Königslutter > Braunschweig > Hildesheim > Alfeld > Kloster Amelungsborn > Holzminden > Schloss Kloster Corvey > Höxter
Weglänge: 270 Kilometer
Pilger-Kirchen: 47 Kirchen laden zur Einkehr ein. Dort können die Pilgerpässe gestempelt werden.
Pilgerbüro: Kai Anne Kröger hält Informationen und Pilgerpässe bereit. 0531 120 5417 / bibliothek.thz@lk-bs.de
Informationen: Alles Wichtige zum Pilgerweg, zu Pilgerherbergen sowie zum Pilgerprogramm mit Angeboten von geführten Pilgertouren durch zertifizierte Pilgerbegleiter:innen und die Pilgerbegleitenden-Ausbildung: www.braunschweiger-jakobsweg.de
Die Pilgerkarte…
…ist für 9,95 € im Buchhandel und im Internet erhältlich.
ISBN 978-86636-933-7
Stephanie Brach,